Auf den Spuren der Römer in der Nordeifel in Nettersheim und Umgebung

Die Eifel ist bekannt für wunderschöne Landschaften, die sich perfekt zum Wandern eignen, aber wusstest du eigentlich, dass die Region auch eine reiche Geschichte hat, die sogar bis zur Zeit der Römer zurück geht? In diesem Beitrag möchten wir dir mehr zur Geschichte der Römer in der Nordeifel erzählen und zeigen dir, wo du bis heute die Geschichte zum Anfassen nah erleben kannst!

Die Römer in der Nordeifel

Die Römer prägten vor über 2000 Jahren die Eifel, von mächtigen Kastellen über gut erhaltene Villen bis hin zu ingenieurtechnischen Meisterleistungen wie dem Römerkanal – die Spuren der Römer sind in der Eifel allgegenwärtig. Diese antiken Überreste erzählen die Geschichte einer Zeit, in der die Römer die Nordeifel als strategisch wichtigen Punkt betrachteten und intensiv nutzten. Sie bauten Straßen, die bis heute noch als Wanderwege genutzt werden, errichteten beeindruckende Bauwerke und entwickelten eine Infrastruktur, die in ihrer Zeit einzigartig war.

Auf unserer Reise durch die Nordeifel tauchen wir tief in diese römische Vergangenheit ein: wir besuchen historische Stätten, lernen die Lebensweise der Römer kennen und entdecken, wie sie die Region nachhaltig beeinflusst haben.

Naturzentrum Eifel in Nettersheim

Ein Besuch der römischen Ausgrabungen in Nettersheim startet am besten im Naturzentrum Eifel, denn das ist nicht nur ein guter Startpunkt, sondern hier erfährt man in einer interessanten Dauerausstellung auch alle relevanten Informationen zu den Römern, den Ausgrabungen und der Geschichte der Eifel.

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Archäologischer Landschaftspark in Nettersheim

Etwa 20 Minuten zu Fuß sind es vom Naturzentrum Eifel zum Archäologischer Landschaftspark (ALP). Der Rundwanderweg ist etwa 4,5 km lang und führt einen an allen wichtigen Stationen vorbei. Mit der App Actionbound verwandelt man die Wanderung in eine digitale Rallye, besonders schön für Familien und Kinder. Wer gerne länger wandern möchte, für den ist vielleicht die EifelSchleife Frühstücksbuche (13,4 km) etwas, denn die führt dort auch entlang.

Der Park erstreckt sich über eine weitläufige Fläche und beinhaltet verschiedene römische Bauwerke und Anlagen, wie beispielsweise die Agrippastraße, eine der bedeutendsten Heerstraßen der Römer von Trier bis nach Köln, die Streifenhäuser im Straßendorf Vicus Marcomagus oder das Matronenheiligtum. Alle Stationen sind mit Infotafeln ausgestattet, wo man alle Informationen direkt nachlesen kann.

Der Römerkanal-Wanderweg

In Nettersheim startet auch der Römerkanal-Wanderweg: ein Weitwanderweg in sieben Etappen von über etwa 116 Kilometer von Nettersheim bis nach Köln. Am Grünen Pütz in Nettersheim startet der Römerkanal, die namensgebende Wasserleitung der Römer, der man auf dem Wanderweg immer mal wieder begegnet.

Römerlager Nettersheim

Einmal im Jahr findet in Nettersheim auch das Römerlager statt, direkt am Fuße des Archäologischen Landschaftsparks. Hier kann man Römer nicht nur live erleben mit der Reenactmentgruppe „Truncensimani“, sondern auch noch weitere geschichtsträchtige Standorte kennen lernen, wie beispielsweise das Museum MiQua, welches aktuell in Köln gebaut wird, das Thermenmuseum in Heerlen und viele weitere interessante Aussteller zum Thema Römer.

Wenn du noch mehr über die Römer erfahren möchtest, schau doch mal auf der Facebookseite Straßen der Römer vorbei!

Hotel-Tipp: das Kloster Steinfeld in Kall

Zwar nicht aus der Römerzeit, aber dennoch nicht weniger schön: bei unserem Aufenthalt in der Nordeifel haben wir im Kloster Steinfeld in Kall übernachtet, ein über 1000 Jahre altes Kloster nur 10 Minuten von Nettersheim entfernt.

Die Römerthermen in Zülpich

Etwas weiter nördlich, am Rande der Eifel, befindet sich in Zülpich das Museum der alten Römerthermen. Dort gibt es eine spannende Dauerausstellung, die die alten römischen Thermen und einiges zur Geschichte der Badekultur zeigt, sowie wechselnde Sonderausstellungen.

Dauerausstellung

Im Erdgeschoss des Museums befindet sich die alte römische Thermenanlage, welche einzigartige Einblicke in das Leben und die Hygienerituale der Römer bietet.

Zülpich, das römische Tolbiacum, war ein wichtiger Ort im römischen Reich. Die Thermen, die hier vor rund 2000 Jahren erbaut wurden, sind ein eindrucksvolles Beispiel der römischen Baukunst und Lebensweise. Die Anlage diente den Römern als täglicher Ort der Entspannung, der körperlichen Ertüchtigung und des sozialen Miteinanders. Besucher können die gut erhaltenen Strukturen wie das Frigidarium (Kaltbad), das Tepidarium (Laubad) und das Caldarium (Heißbad) besichtigen. Diese verschiedenen Bereiche der Therme demonstrieren die ausgeklügelte Technik und den Komfort, den die Römer beim Baden genossen.

Neben den originalen Thermenstrukturen bietet das Museum zahlreiche Ausstellungen und Exponate, die das Thema Badekultur in der Antike und darüber hinaus zeigen. Modelle und Rekonstruktionen veranschaulichen, wie die Thermen damals genutzt wurden und welche Rolle sie im römischen Alltag spielten. Außerdem gibt es im Museum viele weitere römische Fundstücke aus der Region.

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Sonderausstellung „Baden mit Humor“

Aktuell gibt es in den Römerthermen Zülpich auch noch eine spannende Sonderausstellung zu sehen, nämlich „Baden mit Humor“ – eine Ansammlung aus Karikaturen zum Thema Baden, die bis zum 12.01.2025 noch dort zu sehen ist. Die meisten der Karikaturen stammen von dem französischen Karikaturisten Honoré Daumiers – mehr als 60 Zeichnungen zum Thema Baden sind aktuell dort zu sehen.

Römisches Kochen in den Römerthermen

Die Römerthermen bieten verschiedene Workshops an für Erwachsene, Schulklassen und Kindergeburtstage, beispielsweise römisches Kochen, römische Kosmetik, Seifenherstellung, römischer Schmuck und noch einiges mehr! Wir durften an einem römischen Kochkurs teilnehmen und haben ein Drei-Gänge-Menü gekocht, bestehend aus:

• Moretum (Dip mit Kräutern) mit Brot, Carotae et Cucurbitae fritae (gedünstetes Gemüse) und Funghi (Pilze in Honig)
• Erbsensuppe mit Koriander
• Dulcia domestica (gefüllte Datteln) und Globi (süße Klößchen)

Das Menü war nicht nur wahnsinnig lecker, sondern es hat auch jede Menge Spaß gemacht, in der Gruppe zu kochen. Ein toller Abschluss für unseren Besuch in den Römerthermen!

Tipp bei schönem Wetter: der Seepark Zülpich

Besonders im Sommer bietet sich nach den Römerthermen in Zülpich ein Besuch im Seepark an! Auf einer Gesamtfläche von über 20 Hektar gibt es Freizeitaktivitäten für die ganze Familie. Angefangen natürlich bei der Badestelle mit Südsee-Feeling dank Palmen, aber auch wenn es nicht unbedingt Badewetter ist, gibt es jede Menge zu erleben. Allein schon ein Spaziergang über die Anlage des ehemaligen Landesgartenschau-Geländes ist richtig schön und bietet idyllische Ausblicke über den See. Zusätzlich kann man dort folgende Aktivitäten buchen:

• Klettern & Zipline
• Minigolf
• Tretboote & Grillboote
• SUP

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