Den Rhein entdecken – eine Schifffahrt von Königswinter nach Linz am Rhein

Man nennt ihn nicht umsonst den romantischen Mittelrhein – wir haben eine malerische Schifffahrt von Bonn nach Linz am Rhein unternommen und zeigen dir in diesem Beitrag, ob sich ein Ausflug lohnt und was es am Rhein zu entdecken gibt!

Anfahrt, Parken & Frühstück in Bonn

Unsere Bootsfahrt ins Siebengebirge startete in Bonn. Glücklicherweise fanden wir auf Groupon noch einen Gutschein für das Frühstück im Hilton Hotel am Rheinufer in der Altstadt. Dieser beinhaltete Frühstück, Getränke und vor allem: kostenloses Parken im hoteleigenen Parkhaus! Das Hilton Hotel Bonn liegt nur wenige Meter vom Anlegepunkt der KD entfernt und eignet sich daher perfekt für ein ausgiebiges Frühstück vor der Schifffahrt von Bonn nach Linz am Rhein.

Abfahrt in Bonn

Um 10:30 Uhr ging es für uns los am KD-Anleger in Bonn. Wir würden allerdings empfehlen, schon etwas früher dort zu sein, um auf dem Schiff einen schönen Fensterplatz einzunehmen. Wir waren ca. 20 Minuten vorher auf dem Schiff und die obere Etage war schon voll! Aber auch unten sitzt man sehr schön und kann die traumhafte Aussicht auf den Rhein genießen.

Auf allen KD-Fahrten werden Getränke serviert, aber auf manchen Schiffen auch Essen: egal ob warm, kalt, süß, herzhaft, Kuchen… für jeden Geschmack sollte etwas dabei sein! Man sollte aber auf jeden Fall das Essen schon bei der Abfahrt bestellen, da es sonst zeitlich etwas knapp werden könnte.

Die Sehenswürdigkeiten auf dem Rhein auf dem Weg nach Linz

Bekanntlich ist der Weg ja das Ziel! Schon kurze Zeit nachdem man Bonn verlässt, passiert man Königswinter. Das ist nicht nur ein schönes Städtchen, welches wir auch gerne nochmal in einem anderen Ausflug erkunden möchten, sondern ist vor allem durch den Drachenfels und Schloss Drachenburg bekannt. Und diese sieht man vom Schiff aus richtig gut und bieten ein tolles Fotomotiv. Königswinter lohnt sich aber auch als separates Ausflugsziel, denn die Aussicht vom Drachenfels auf den Rhein ist einfach unschlagbar!

Direkt nach dem Drachenfels folgt das Siebengebirge. Hier kann man wunderschön wandern gehen, denn plötzlich ist der Rhein umringt von Bergen – sieben um genau zu sein! Dazwischen immer mal wieder große Villen, urige Fachwerkhäuser und kleine Dörfer. Hauptsächlich aber sehr viel Natur, die sich im Herbst in ihren schönsten Farben zeigt.

Gegen Ende der Bootsfahrt passierten wir noch Remagen – und somit auch die Brückenpfeiler der ehemaligen Brücke von Remagen. Diese ist ein geschichtsträchtiger Ort des 2. Weltkriegs, da im Krieg die rechtzeitige Sprengung der Brücke misslang und somit die Truppen der Alliierten wesentlich schneller die andere Rhein-Seite erreichen konnten.

Unsere Fahrt von Bonn nach Linz am Rhein dauerte etwas mehr als 2 Stunden, aber die Zeit verging wie im Flug! Im Boot ist es angenehm warm – es spricht also nichts dagegen, bei schlechtem Wetter oder auch im Winter eine Bootsfahrt zu unternehmen. Die meisten unserer Mitfahrer hatten ebenfalls ihre Endstation in Linz am Rhein, so dass bei Ankunft erstmal wir Touristen in das Dorf strömten.

Linz am Rhein – hier steht die Zeit still

Der Weg vom Bootsanleger in die Altstadt ist einfach zu finden und gut ausgeschildert. Im Zweifel läuft man einfach allen anderen hinterher, die auch dorthin gehen. Aber schon vom Rhein aus kann man das Alte Rheintor sehen – das gut erhaltene Stadttor der alten Stadtmauer von Linz.

Nur wenige Menschen hielten sich bei unserem Aufenthalt auf den Straßen von Linz auf. Die meisten davon waren die Touristen, welche gemeinsam mit uns vom Schiff stiegen. Dies lag mit Sicherheit am Feiertag und am schlechten Wetter. Wenn man jedoch auf die läppische Zahl von gerade einmal 6000 Einwohnern achtet, verwundert der Anblick noch weniger! Wir würden dir daher auch empfehlen, die Hauptsaison zu meiden, um den Charme von Linz am Rhein ganz in Ruhe genießen zu können.

Auf unserem Weg durch die Stadt liefen wir an vielen kleinen Läden vorbei, überwiegend Boutiquen, Restaurants oder Cafés, welche trotz des Feiertags sogar geöffnet hatten. Zwischendurch werden diese Reihen von einzelnen Buchhandlungen und anderen Dienstleistungsbetrieben unterbrochen. Zu einem großen Shopping-Trip lädt die Stadt eher nicht ein – Ketten und Fast Fashion findet man hier vergeblich. Trotzdem oder gerade deswegen ist es dort sehr gemütlich und wirkt teilweise so, als würde die Zeit hier stillstehen. Auch der altertümliche Fachwerk-Stil der Häuser versprüht ein Gefühl von Ruhe und hat einen gewissen Charme, auch wenn wir uns einig waren, dass uns das Gefühl, so abgeschottet zu leben, auf Dauer nicht gefallen würde.

Spontaner Wanderexkurs auf den Rheinsteig

Als wir durch die kleine Stadt schlenderten, fiel uns plötzlich ein Weg bergauf ins Auge, der als Wanderweg des Rheinsteigs gekennzeichnet war. Jeder, der uns kennt weiß, dass wir diesen natürlich sofort erkunden mussten. Wir stiegen den recht steil nach oben führenden Weg in S-Kurven nach oben und bereits nach ca. 15 Minuten erreichten wir den Gipfel des Kaiserbergs. Oben angekommen läuft man zunächst an einer Kirche vorbei, ehe sich einem unmittelbar neben einem Fußballplatz (dem Kaiserbergstadion) ein atemberaubender Anblick auf Linz am Rhein, die gegenüberliegende Rheinseite und das Rheintal bietet.

Nach einer kurzen Verschnaufpause und einigen Fotos brachen wir über den selben Weg wieder nach unten auf. Wir hätten den Pfad auch noch weiter erkunden können – auf Grund unseres kurzen Aufenthalts, dem sich verschlechternden Wetter und der Tatsache, dass wir gerne noch etwas essen wollten, entschlossen wir uns jedoch dazu, den Rückweg wieder ins Dorf anzutreten. Die gesamte Etappe 04 des Rheinsteigs von Linz am Rhein nach Bad Hönningen ist übrigens 13,2 km lang.

Mittagessen im Restaurant am Strünzerbrunnen

In Linz am Rhein gibt es wahnsinnig viele Gaststätten und Restaurants, die allesamt sehr einladend aussehen! Die Wahl fiel uns wirklich schwer. Viele der Lokale hatten trotz der Jahreszeit (Anfang Oktober) und dem nicht allzu sonnigen Wetters noch Tische draußen stehen, aber wir waren etwas durchgefroren und wollten uns lieber irgendwo hineinsetzen. Direkt hinter dem alten Stadttor findet man das gemütliche Restaurant am Strünzerbrunnen, welches uns mit seinem Schnitzeln, Pfifferlingen und Federweißer anlockte. Und genau das bestellten wir dann auch: Schnitzel in Pfeffersauce mit Pfifferlingen und Kroketten! Dazu gab’s noch einen kleinen gemischten Salat. Sehr lecker und empfehlenswert, und dazu auch noch preiswert. Die Bedienung war wirklich sehr freundlich und aufmerksam – hier fühlt man sich willkommen. Gut fanden wir auch, dass die Portionen nicht übermäßig riesig sind, wie das bei Schnitzeln manchmal der Fall ist.

Rückfahrt nach Bonn

Eigentlich hatten wir eine Rückfahrt um 16:50 Uhr gebucht. Wir müssen aber gestehen, dass wir wie schon gesagt ein bisschen durchgefroren waren: es war usselig, wie man bei uns im Rheinland so schön sagt, hat den ganzen Tag genieselt und der Wind war auch nicht gerade gnädig mit uns. Deshalb wollten wir nach dem Essen am liebsten schon wieder fahren. Glücklicherweise fuhr laut Plan der KD bereits um 15:50 Uhr ein weiteres Schiff. Dort fragten wir, ob man uns auch mitnehmen würde – und glücklicherweise das war überhaupt kein Problem. Wir waren sehr positiv überrascht, dass trotz verbindlicher Buchung die KD so flexibel waren.

Zurück fuhren wir mit dem beeindruckend großen KD-Schiff „RheinFantasie“ – das allein war schon eine tolle Erfahrung! Einziger Nachteil: die blaue Tönung der Scheiben ist nicht gerade vorteilhaft für Fotos. Dafür war die Aussicht umso schöner und die Fenster bieten einen beeindruckenden Panoramablick auf den Drachenfels und die weiteren Sehenswürdigkeiten entlang der Route auf dem Rhein.

Unser Fazit zur Schifffahrt von Bonn nach Linz am Rhein

Wenig überraschend lässt sich auch bei diesem Trip mit der KD festhalten, dass wir wieder einige Highlights gesehen und erlebt haben. Die Fahrt verlief super und sehr ruhig, dass Personal war sowohl beim Frühstück im Hilton, als auch auf den Schiffen der KD sehr freundlich und zuvorkommend und hat uns alle Wünsche erfüllt. Das Städtchen Linz am Rhein eignet sich super, um einen gemütlichen Tag dort zu verbringen. Wir würden jedoch nicht empfehlen, dort mit dem Auto auf einen großen Ausflug aufzubrechen, denn dafür ist die Stadt nicht groß genug, dass es sich lohnt, einen weiten Weg auf sich zu nehmen. Für eine kleine Sightseeing-Tour nach der Schifffahrt, ein Stück Kuchen und ein Glas lokalen Wein (oder je nach Saison auch ein Federweißer) lohnt es sich aber auf jeden Fall, zumal die Schifffahrt an sich auch schon ein Erlebnis ist.

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